Projektdaten:
Mehrfamilienwohnhaus mit 4 WE
Baujahr: ca. 1619, Fachwerkfreilegung: 1934/35, Umbau: 2007
Wohnfläche: 290 m²
Gebäudehülle: Dachdämmung, Innendämmputz,
Holzfenster mit Zweifachverglasung
Technik: Gasbrennwert-Heizung und Stückholzofen,
Manuelle Wohnraumlüftung (über Fenster)
Denkmalgerecht sanieren, zeitgemäß wohnen
Sanierung eines historischen Fachwerkhauses, Bamberg
Das zweigeschossige Gebäude aus dem 17. Jahrhundert hat schon einige Veränderungen mitgemacht: Umbau des Erdgeschosses 1863, Fachwerk freigelegt 1934/35 und sicherlich noch einiges mehr. Nun sollten erneut einige Baumaßnahmen erfolgen. Die Bauherren wünschten sich eine denkmalgerechte Sanierung, mit der ein guter Energiestandard erreicht werden kann.
Die Wünsche der Bauherrschaft mussten in zahlreichen und intensiven Gesprächen mit der Denkmalschutzbehörde (BLfD) abgestimmt werden. So gewährte diese auch Förderzuschüsse, ohne die das Projekt kaum zu realisieren gewesen wäre. Auch die enge Zusammenarbeit aller beteiligten Fachleute trug dazu bei, dass sich das Projekt erfolgreich umsetzen lies.
Die Sanierung erfolgte unter historischen Gesichtspunkten und sollte dennoch ein modernes, zeitgemäßes Wohnen ermöglichen. Um das Gebäude energetisch zu optimieren, erhielten die Außenwände von innen einen Belag aus Schilfrohr- und Holzfasermatten als Wärmedämmung.
Diese wurden mit Lehmputz hohlraumfrei versiegelt. Der Putz sorgt für ein angenehmes Raumklima, da er den Feuchtigkeitsgehalt gut regulieren kann. In einer zweiten, zusätzlich aufgetragenen Lehmputzlage ist eine Wandheizung integriert. Sie ist für sehr niedrige Vorlauftemperaturen ausgelegt, so dass der Brennwerteffekt der Gastherme optimal genutzt und die Heizung später auch mit regenerativen Energien betrieben werden kann.Das massive Erdgeschoss bekam einen neuen Außenputz, beschädigte Gefache, Fachwerkbauteile und Gesimse des Obergeschosses wurden erneuert oder ausgebessert. Die Dacheindeckung konnte erhalten bleiben, teilweise wurden Ziegel und Zahnleisten ersetzt.
Das Gebäude entspricht nun bautechnisch wie auch energetisch heutigen Standards. Finanzierungshilfe boten die Fördermittel der Dankmalschutzbehörde, der KfW Förderbank und das Abschreibungsmodell nach dem Einkommensteuergesetz (EStG).